Lebensqualität
hat drei Zonen.

Damit Stationäre Pflege sich neu erfinden kann, braucht es vor allem eines: Den Mut gängige Strukturen und Abläufe zu hinterfragen und hinter sich zu lassen.

Lebensqualität hat drei Zonen

Damit Stationäre Pflege sich neu erfinden kann, braucht es vor allem eines: Den Mut gängige Strukturen und Abläufe zu hinterfragen und hinter sich zu lassen.

Wir sprechen bereits jetzt selbstbewusst vom „Pflegeheim der Zukunft“, was sich jedoch nicht allein in der baulichen Innovation begründet. Mit unserem Neubau orientierten wir uns bewusst nicht am Status Quo für Stationäre Pflege, sondern wir fassten unsere Überlegungen weiter. Durch ein Drei-Zonen-Konzept soll beispielsweise neu interpretiert werden, was in Pflegeheimen üblicherweise als Bewohnerbereich angesehen wird: Ergänzend zum eigentlichen Bewohnerzimmer, das im neuen Haus in Atmosphäre und Interieur Bezug auf Hotels in modern-alpenländischen Stil nimmt, werden Bewohner zwei weitere Aufenthaltszonen zur Verfügung stehen: Ein, den Zimmern vorgelagerter, halböffentlicher Bereich mit legerem Lounge-Charakter sowie auf jeder Etage mit dem so genannten „Dorfplatz“ ein Ort für das lebendige Miteinander. Vieles wurde in der Planung darauf ausgerichtet, dass Seniorinnen und Senioren zukünftig im gesamten Haus Lieblingsplätze entdecken sowie abwechslungsreiche Angebote nutzen können. Teil dieses Konzeptes sind die im Haus verteilten Themenräume, auf die sich insbesondere schon die Fachkräfte in der Pflege und Betreuung, speziell für die Arbeit mit demenziell Erkrankten freuen dürfen. So wird mit dem „Zirbenzimmer“ eine Wellness-Oase entstehen, in der sanfte Klänge mit taktilen Erlebnissen und dem Duft von Zirbenholz zueinander finden

Neben den weiteren Themenräumen „Sport“ und „Küche“ sorgt schon im Vorfeld der Themenraum „Werkstatt“ für große Beachtung. Er würdigt die spezielle Historie der örtlichen Bevölkerung. Weil sehr viele Menschen in Vöhringen ihr Berufsleben in der örtlichen Metallindustrie verbracht haben, sollen insbesondere in der täglichen Biografiearbeit Reize geschaffen werden um zu Aktivieren und dem Fortschreiten einer Demenz spielerisch entgegenzuwirken.

Nicht zu vergessen ist dabei, wie wir bzw. der Caritasverein Illertissen den Kontakt zur örtlichen Bevölkerung über Jahrzehnte intensiv gepflegt hat. Ganz im Sinne der Förderrichtlinie PflegeSoNah wird auch die Einbindung des sozialen Nahraums im neuen Haus zu einer tragenden Säule werden. Für Nachbarn, Vereine, Schulen, Kindergärten, die Gemeinde und Kirchengemeinde soll das neue Haus weiterhin offenstehen. Dass diesem Miteinander zukünftig im wahrsten Sinne neuer Raum gegeben wird, steht fest: Der über 90 Quadratmeter große „PflegeSoNah-Raum“ wird zur multifunktionalen Heimat für ein umfassendes Programm, z.B. für Senioren-Yoga, kulturelle Angebote und gemeinsame Feierlichkeiten.

"Das beste Pflegeheim ist eines, welches sich nicht nach einem Pflegeheim anfühlt."

Dominik Rommel,
Geschäftsführer illerSENIO

"Mit dem Neubau wird in jeglicher Hinsicht ein beispielhaftes Gebäude realisiert, das durch seine Konzeption und Wahl der Materialien ein zeitloses Zuhause für die Bewohnerinnen und Bewohner bietet und dem Ort eine besondere Prägung einschreibt."

Peter W. Schmidt,
PWS Architekten

Schon früh in der Planung ging es darum, wie die Architektur dabei helfen kann, das Miteinander im Haus zu fördern. Damit sich unser Pflegepersonal in Zukunft noch ausgiebiger den Menschen im Haus statt bloßen Abläufen widmen kann, galt es gängige Gebäudestrukturen zu hinterfragen und effizienter zu gestalten. Die Anordnung der Bauteile soll nun einen wichtigen Teil beitragen: So wurden die Wohnbereiche in ihrer Größe halbiert und ordnen sich zukünftig windmühlenartig um einen zentralen Versorgungsbereich an. Damit gelingt es im Pflegebetrieb unnötige Wege zu vermeiden bzw. nötige auf ein Minimum zu reduzieren. Weil sämtliche Bewohner-Module absolut identisch konfektioniert sind, kann sich unser Pflegepersonal zukünftig sehr einfach orientieren. Obligatorische Tätigkeiten, z.B. der Zugriff auf Material und Hilfsmittel, können in kürzester Zeit erfolgen, wozu auch die in jedem Trakt strategisch günstig angeordneten Funktionsräume beitragen. 

Bis sich die innovativen Konzeptideen in der Praxis bewähren müssen sind noch einige Monate Zeit. Die fünfjährige Planungszeit hat sich für uns bereits bezahlt gemacht. So konnten wir 2020 die Fachjury des Bayerischen Staatsministerium im Zuge der Förderrichtlinie PflegeSoNah begeistern. Weil es sich um ein Projekt handle, „das als Beispiel fungieren kann, wie Pflege und Betreuung in Zukunft sinnvoll und qualitativ hochwertig gestaltet werden können“, wurde dem Bauvorhaben mit rund 9,6 Mio. Euro eine der größten Einzelförderungen im Freistaat Bayern zugesprochen.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege gefördert.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege gefördert.