Holz-hybrid
Modulbau

Unsere besondere Bauweise spart nicht nur Zeit und Geld. Sondern sorgt mit industrieller Fertigungsqualität auch im Pflegebetrieb für einen echten Mehrwert.

Holz-Hybrid Modulbau

Unsere besondere Bauweise spart nicht nur Zeit und Geld. Sondern sorgt mit industrieller Fertigungsqualität auch im Pflegebetrieb für einen echten Mehrwert.

Mit unserer Idee, das Haus komplett in Holz-Hybrid-Modulbauweise zu errichten, stießen wir bei zuständigen Behörden zunächst vor allem auf Skepsis. Zu unkonventionell, zu unerprobt sei das junge Bauverfahren noch für den Bau von Pflegeeinrichtungen. Mit schlagenden Argumenten räumten unsere Projektverantwortlichen anfängliche Bedenken beiseite. Zweiflern machten wir das Bauprinzip plausibel: So soll auf der Baustelle zunächst lediglich ein Stahlbetonkorpus gebaut werden, parallel aber alle 158 Bewohnerzimmer in einem spezialisierten Holzbaubetrieb entstehen. Anschließend sollen Module und Korpus in Vöhringen miteinander „verheiratet“ werden. Durch eine gestapelte Anordnung übernimmt jedes Raummodul für die Konstruktion eine wichtige Rolle innerhalb der Gesamtstatik. Die Gesamtbauzeit wiederum ist ein zentrales Argument, weshalb wir uns in der Baufrage nicht beirren ließen. Verschiedene Fallszenarien und Bauweisen wurden im Vorfeld simuliert: Im Mittel ergab sich gegenüber einer konventionellen Umsetzung eine Bauzeitersparnis zwischen sechs und neun Monaten – resultierend in einer errechneten Kostenersparnis von rund fünf Prozent.  

Bei allen zeitlichen Überlegungen spielten für uns die derzeitigen Bewohnerinnen und Bewohner des Altbaus eine entscheidende Rolle. Dessen vollständige Sanierung wurde verworfen, auch um den Senioren eine rund vierjährige strapaziöse Bauphase direkt im Haus zu ersparen. Eine Entscheidung zugunsten der Holz-Hybrid-Modulbauweise stellte dagegen in Aussicht, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner früher ins neue Haus umziehen können. Zudem versprach sie eine maßgebliche Verkürzung und Minimierung störender Bautätigkeiten auf dem benachbarten Baufeld. Auch im Hinblick auf den Nachhaltigkeitsanspruch fiel die Entscheidung für die Holz-Hybrid-Modulbauweise letztendlich leicht. Die umfassende Verwendung ökologischer Werkstoffe ist schließlich eines ihrer zentralen Merkmale. Voraussichtlich werden für uns täglich bis zu vier Module im Holzbaubetrieb hergestellt – wohnfertig: Inbegriffen sind also nicht nur Bodenbeläge, Wandverkleidungen und Einbauschränke, sondern zum Beispiel auch die komplette Elektrik. Jedes Bewohner-Bad verfügt ab Werk über Wasseranschlüsse, alle sanitären Einbauten und ist bis hin zum Spiegel fertig eingerichtet.

Dass sich durch die industrielle Fertigungsqualität ganz alltägliche Vorteile für den Pflegebetrieb ergeben, zeigt sich beispielhaft bei den Fliesen. Während eine bauseitige Verlegung von Großformaten nur mit immensem Aufwand möglich wäre, ist deren werkseitige Montage einfach. Die mit einer Länge von 2,5 Meter wandhohen Keramikfliesen im neuen Haus werden nicht nur schön anzusehen, sondern durch exakte und minimale Fugenbereiche auch leichter zu reinigen und hygienischer sein als gewöhnlich.

"Die Verwendung des Baustoffes Holz sowohl in der Konstruktion als auch im Innenausbau ist der entscheidende Entwurfsgedanke, der von Beginn an unsere Arbeit begleitet und die Nachhaltigkeit in den Vordergrund rückt."

Peter W. Schmidt,
PWS Architekten

Wie ernst es uns bei illerSENIO ist, durch die Verknüpfung von Funktion und Ästhetik die Lebensqualität in der Pflege auf ein neues Niveau zu bringen, wird in vielen Details spürbar. Unübersehbar wird es beim Thema Holz, das in seiner Rolle als nachhaltiger Baustoff und Faktor für Wohngesundheit für uns essentiell ist. Konsequent werden Böden, Wände, Decken aller Bewohnerzimmer in Vöhringen in Massivholz realisiert. Aus der Überzeugung heraus, dass Gepflegte und Pflegende davon in vielerlei Hinsicht profitieren werden. Dass Menschen, die in Räumen aus Holz leben und arbeiten, sich besser konzentrieren können und auch resistenter gegen Stress sind, ist inzwischen erwiesen. Eine österreichische Studie hat seither gar gezeigt, dass Probanden in einer Vollholzumgebung während des Schlafes eine deutlich reduzierte Herzfrequenz aufwiesen. 

Dass sich hieraus willkommene Effekte im Bereich verschiedener Herz-Kreislauf-Erkrankungen ergeben, die typischerweise im Alter auftreten, liegt auf der Hand. Zudem besitzt mit seiner antimikrobiellen Wirkung die Fähigkeit, direkt auf der Oberfläche als auch in der Raumluft die Anzahl der Mikroorganismen zu verringern. Holzflächen in Bewohnerzimmern werden deshalb nicht durch Wandverkleidungen, Anstriche oder chemische Behandlungen verdeckt.

Die Planer-Perspektive

Unser neues Caritas-Centrum Vöhringen – nach dem Entwurf von Peter W. Schmidt Architekten aus Pforzheim. So beschreiben unsere Architekten unser Projekt…

Mit der Konzeption für den Neubau des Pflegeheims Vöhringen wird ein mehrgliedriger Baukörper als Pflegewohnheim für ältere Menschen vorgesehen. Die drei windmühlenartig um einen Erschließungsbauteil angeordneten Gebäudeteile unterscheiden sich in ihrer Nutzung und Funktion untereinander: Zwei „Häuser“ beinhalten die Wohnbereiche, im dritten Teil befinden sich die öffentlichen Flächen mit Bürotrakt und Café, das vierte „Haus“ ist ein halböffentlicher Bereich und dient als Verteiler, in dem sich die Dienststation und der Essensbereich befinden. Sowohl im Gebäude als auch in den Freianlagen leitet sich der Entwurfsansatz von der Bewegung ab. Es werden innen und außen verschiedene Rundwege ermöglicht, die sich im Patientengarten durch die geschwungenen Wege abzeichnen. Die Haupterschließung erfolgt über die Nordseite. Ein Vorplatz und ein weit auskragendes Vordach verbinden den Eingangsbereich mit dem Foyer. Der Bereich des Foyers erstreckt sich über einen zweigeschossigen Raum und ermöglicht einen offenen und stimmungsvollen Empfang für Gäste und Bewohner. 

Von hier verteilen sich die Personengruppen in den Pflegewohnbereich und den öffentlichen Bereich mit Rezeption und Café. Die Zimmer für die Bewohner sind als Modulraumzellen aus Holz konzipiert. Die großzügig bemessenen Flure um die Mittelzone der Pflegebereiche bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Die raumbegleitenden Wände sind mit Sitznischen ausgestattet, zum Gemeinschaftsbereich fungiert eine Raumskulptur als identitätsstiftendes Möbel. An den Schmalseiten, dort wo sich die Flure vereinen, befinden sich die „Wohnzimmer“ der Stationen. Hier eröffnet sich der Blick ins Grüne, der über große Fenster mit der vorgelagerten Balkonanlage den Außenbereich direkt erlebbar macht und sich der Innenraum und Außenraum miteinander verzahnt. Ziel ist es, ein Zentrum in den Wohnbereichen vorzusehen, dass die Sozialkontakte der Bewohner unterstützt und eine hohe Aufenthaltsqualität in den Tagesbereichen gewährleistet. Zusätzlich und als ergänzendes Raumangebot ist im obersten Geschoss ein abgeschlossener Demenzbereich mit einer großzügigen Dachterrasse vorgesehen.

"Auswahl und Verwendung der eingesetzten Materialien ist von größter Bedeutung. Haptik und Farbgebung sind wichtige Kriterien den Bewohnerinnen und Bewohnern eine selbstverständliche, sinnstiftende Umgebung zu geben."

Peter W. Schmidt,
PWS Architekten

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege gefördert.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege gefördert.